Make Pussy great again – über das Projekt
Das Projekt Peace & Pussy feiert das weibliche Prinzip in jeder und jedem von uns. Hier werden seine Schönheit und sein Potenzial gefeiert.
In der westlichen Welt, der patriarchalen Kultur und dem neoliberalen Lebensmodell liegt der Schwerpunkt auf zielgerichtetem Handeln und Wettbewerb, die mit einem Mangel an Empathie einhergehen. Nach taoistischer Auffassung könnte diese Haltung dem Energiebereich des Yang in Verbindung gebracht werden. Das Yin, mit dem sich das Projekt Peace & Pussy auseinandersetzt, symbolisiert das Gegenteil.
Im Rahmen des Projekts Peace & Pussy nähern wir uns diesem Bereich durch Texte, Begegnungen, Workshops, Gespräche und sogar… eine eigene Marke.
Die Idee und das Konzept dieses Projekts sind vielschichtig und berühren mehrere Themen:
** Normalisierung der Sexualität als alltäglicher Aspekt des Menschseins, weitab von Erotik und Pornografie, aber auch weitab von der Tabuisierung und Verdrängung in die dunkle, sündige Zone, denn in dieser dunklen Tabuzone können u.a. Überschreitungen und Belästigungen sowie ein respektloser bzw. verachtungsvoller Umgang mit diesem Lebensbereich gedeihen;
** Zelebration und Bejahung des weiblichen Elements in jedem Menschen (unabhängig davon, mit welchem Geschlecht die Person sich identifiziert), die Farben der Marke beziehen sich auf das Yin- und Yang-Prinzip, und so nehmen wir die weiblichen und männlichen Aspekte als komplementäre Energien wahr;
** die Vergegenwärtigung dessen, dass die weiblichen Genitalien ein fantastisches Wunder der Natur sind – sie bestehen u.a. aus einem Organ, das AUSSCHLIESSLICH der weiblichen Lust und dem Vergnügen dient, und besitzen Superkräfte, von denen Superman nur träumen könnte. Es gilt, sich zu vergegenwärtigen, wie wunderbar und außergewöhnlich der weibliche Körper ist und dass ihm Respekt, Fürsorge und Liebe gebühren, denn dort reift potentiell die nächste Generation heran. Vom Wohlergehen und dem Hormoncocktail der schwangeren Person hängt es ab, welcher Hormoncocktail im Kind entsteht und welche kognitiven Muster dort entstehen werden;
** Aufklärung über die Konzepte von Anima und Animus nach C.G. Jung und über die Tatsache, dass das binäre Geschlecht und die Heteronormativität nur eine Theorie über den Menschen sind, die – wie das Leben zeigt – keineswegs eine einzig wahre Realität widerspiegelt. Jeder Mensch verfügt über eine persönliche sexuelle Energie. Die so genannte sexuelle Orientierung kann bei einer Person im Laufe ihres Lebens fluktuieren; es sind unsere Energien, die sich gegenseitig anziehen, und nicht die unter den Kleidern verborgenen Geschlechtsorgane;
** Nachgehen der Frage, wie es sich in einer Welt leben lässt, in der das gemeinhin als feminine Energie identifizierte Yin-Prinzip das prominente ist, und das Fragen danach, wie bzw. ob es wirksam ist, das Patriarchat mit seinen eigenen Methoden zu „bekämpfen“? Welche Alternativen gibt es zu einem Lebensmodus nach dem Yang-Prinzip? Was können Peace & Pussy zur Welt beitragen? Wie können sie dies tun? Ist das ohne die vielbesagte Bekämpfung möglich?
** Unterstützung von Frauen bei der Suche nach ihrem persönlichen Weg und bei der Erkundung ihrer persönlichen Erfahrungen mit ihrer Weiblichkeit und der Art und Weise, wie sie sich in der Welt manifestieren. Das Patriarchat geht davon aus, dass die Frau vermeintlich ein Mann mit einem Mangel sei, also ein Mann ohne Penis. Die freudsche Theorie basiert auf dem Phallozentrismus und somit auf der Annahme, dass ein Mensch mit Penis der Ausgangspunkt für die Erfahrung des Menschseins sei. Ein Mensch ohne Penis erfahre dadurch den Penisneid. Dies ist ein grundlegender Irrtum, der reproduziert wird, weil Frauen erst seit kurzem Zugang zur akademischen Welt haben, in der sogenannte wissenschaftliche Theorien entwickelt werden. Wie wäre es denn, die Welt nicht phallozentrisch zu betrachten, sondern pussy-zentrisch? Menschen mit Penis werden uns das nicht sagen können. Es sind Menschen mit Vulva, die diesen Weg gehen und Schritt für Schritt die Welt mit ihren Theorien, Erfahrungen, Erkenntnissen, Träumen und Fantasien füllen werden.
Das Projekt Peace & Pussy hat eine eigene Website, auf der wir Texte rund um das Thema Pussyzentrismus (in polnischer Sprache) veröffentlichen: